Norddeich Radio während des 2. Weltkrieges 1939 – 1945
 

  

Im Herbst 2003 entschloss ich mich, meiner Home Page eine Seite „Norddeich Radio während des 2. Weltkrieges“ hinzu zu fügen. Dabei stieß ich bald auf natürliche Grenzen, es gibt fast keine amtlichen Aufzeichnungen während dieser Zeit.

Sie wurden kurz vor Ende des Krieges auf Anweisung von „oben“ vernichtet. Die letzten Zeitzeugen werden immer weniger.

Mein von mir geschätzter Schichtleiter bei Norddeich Radio, Günther Lüken verstarb vor kurzem, so verblieben mir nur kurze Aufzeichnungen und Handskizzen während persönlicher Gespräche mit ihm.

Herr Friedrich Janssen, 1943 als 17jähriger Luftwaffenhelfer bei der Sendefunkstelle Norddeich eingesetzt und nach dem 2. Weltkrieg technischer Leiter der Empfangsfunkstelle Utlandshörn, sowie Klaus Goritzki, von März 1942 bis April 1943 als Marinesoldat bei Norddeich Radio im Dienst und später im Funkbetriebsdienst bei Norddeich Radio tätig, gaben mir wertvolle Informationen.

Wie Herr Janssen seine Zeit als Luftwaffenhelfer bei der Sendefunkstelle Norddeich erlebte, ist unter dem folgenden lesenswerten Link beschrieben:   Meine Luftwaffenhelferzeit in einer Flakstellung bei der Sendefunkstelle Norddeich

Eine hervorragende und seltene Dokumentation ist anlässlich des „50jährigen Jubiläums von Norddeich Radio“ im Jahr 1957 heraus gegeben worden. Auf ihr stützen sich im Wesentlichen die folgende Zeilen. Die Verfasser dieser Zeilen mögen mir verzeihen, daß ich den Text auszugsweise übernommen habe -  falls sie noch leben....
 

Die Akten über die Tätigkeit Norddeichs während des 2. Weltkrieges und der gesamte Schriftverkehr mit dem Oberkommando der Kriegsmarine (OKM) wurden (kurz vor der Besetzung durch englische Truppen) im Mai 1945 verbrannt. Der Bericht über die Ereignisse in Norddeich und das Wirken der größten deutschen Küstenfunkstelle in diesen Jahren stützt sich deshalb auf persönliche Aufzeichnungen. 

Im Herbst 1939 bestand die Hauptfunkstelle Norddeich aus der Sendefunkstelle Norddeich, der Empfangsfunkstelle Utlandshörn und dem „Großrundfunksender Osterloog“. Der Sender Osterloog war der Küstenfunkstelle neu unterstellt worden. Im Sommer 1939 wurde er, 5 km nordöstlich der Kreisstadt Norden, errichtet. Er arbeitete in den Wellenbereichen 400 bis 1000 kHz und besaß eine Trägerwellenleistung von 100 kW. In Richtung Mittelengland war sie durch eine Richtantennenanlage um das Dreifache erhöht, die aus zwei Selbststrahlmasten von je 150 m Höhe sowie vier kleineren Reflektoren und vier Direktoren bestand.

Dieser „Großrundfunksender“ erhielt sein Programm, das fast ausschließlich aus fremdsprachigen Sendungen bestand, aus Berlin. Die Probesendungen der "Studioanlage der Versuchsanlage "N" wie der Sender zuerst genannt wurde, begannen am 5. Oktober 1939, und zwar zunächst auf den Frequenzen 759 und 904 kHz und später auf 658 kHz. Alle drei Funkstellen erhielten zu Beginn des Krieges eine militärische Bewachung.

Die drei Funkstellen haben die Kriegsjahre ohne wesentlichen Schaden überstanden. Weder Norddeich noch Utlandshörn wurden jemals von feindlichen Fliegern angegriffen; lediglich in Osterloog lud ein einzelnes Flugzeug einmal eine Bombenserie ab, die aber den Rundfunksender nicht traf. Offiziere der britischen Air‑Force berichteten später, Norddeich sei verschont worden, weil der englische Nachrichtendienst aus der Art der Sendungen habe feststellen können, ob noch deutsche Schiffe auf See waren.

Das Personal von Norddeich wurde bei Kriegsausbruch „uk“ (unabkömmlich) gestellt. Erst im Herbst 1944 wurde im Rahmen des totalen Kriegseinsatzes ein großer Teil der Beamten zur Wehrmacht einberufen. Nur drei Diensttouren blieben zurück. In den Jahren 1940/1941 kamen 25 Anwärter aus der Seefahrt (Ostsee, Mittelmeer und norwegische Küste) zur weiteren Ausbildung im Küstenfunk nach Norddeich. 

Die Küstenfunkstelle Norddeich war also in der Lage, ihre für die Sicherung der Schiffahrt wichtigen Seefunkdienste ohne Einschränkung weiterzuführen und zudem noch Aufgaben im Rahmen der Seekriegsführung zu übernehmen. Der Stand ihrer technischen Mittel und die Erkenntnisse, die im Laufe der Jahre über die Ausbreitung der hohen Frequenzen gewonnen wurden, setzten sie in die Lage, innerhalb kurzer Zeit eine drahtlose Verbindung zu jedem beliebigen Schiff auf den Weltmeeren herzustellen.


Grundriss der Empfangsfunkstelle Utlandsörn 1939 - 1945
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Von dieser Möglichkeit wurde bereits während der politischen Hochspannung im Frühjahr und Herbst 1939 Gebrauch gemacht, Norddeich mußte eine "Weitergabenachricht an alle" zur Unterrichtung der deutschen Handelsschiffe über wichtige politische Ereignisse einführen, sie wurde mit der Schlüsselgruppe "QWA“ angekündigt und von allen Sonderdiensten verbreitet. Die erste QWA‑Nachricht sandte Norddeich im März 1939, als die deutschen Truppen in der Tschechoslowakei einrückten und die politische Lage sich zuspitzte. Mitte August 1939 wurden zwei Fernsprechleitungen zwischen Norddeich und dem Oberkommando der Marine geschaltet. Bald darauf trafen ein Korvettenkapitän und ein Fernschreib‑Obergefreiter in Norddeich ein, um die Übermittlung der Wettertelegramme mit den Positionen der Schiffe an das OKM zu übernehmen. n der Nacht vom 24. zum 25. August 1939 verbreitete Norddeich in kurzen Abständen zwei QWA‑Nachrichten.

Weitere folgten bis zum Tage des Kriegsbeginns mit England am 3. September 1939. Nachdem die ersten QWA‑Telegramme ausgesandt worden waren, setzte der Kurzwellenverkehr mit deutschen Schiffen sofort aus. Diese antworteten auch nicht mehr, wenn sie in den Sammelanrufen für die bei Norddeich immer noch eingehenden Telegramme gerufen wurden.

Trotzdem wurden die Dauerwachen in Norddeich im bisherigen Umfang beibehalten, um eventuelle Anrufe nicht zu versäumen. Denn alle deutschen Schiffe standen unter Dampf und versuchten, entweder die Heimat oder den Hafen einer befreundeten Nation zu erreichen. Nicht allen gelang es, die feindlichen Sperren zu durchbrechen. Soweit erinnerlich, suchten unter anderem die Afrika‑Fahrgastschiffe "Adolf Wörmann", "Ussukuma", "Wahahe" und der Bananendampfer "Poseidon" nach Kriegsausbruch Verbindung mit Norddeich, um mitzuteilen, daß sie von feindlichen Streitkräften aufgebracht worden seien. Die "Poseidon", die auf der Fahrt von Argentinien alle Sperren umgehen konnte, ereilte dies Mißgeschick kurz vor dem Ziel bei Dänemark. Das Schiff stand noch fast zwölf Stunden mit Norddeich in Kurzwellenverbindung und ist dann von der Mannschaft versenkt worden. 

Sofort nach Kriegsausbruch wurde bei der Empfangsstelle in Utlandshörn ein Marine‑Kommando "Marine‑Nachrichten‑Offizier Norddeich“ (MNO) aufgestellt. Offiziere und Mannschaften wurden in zwei eigens dafür errichteten Baracken auf dem Gelände der Empfangsstelle untergebracht. Das Personal von Utlandshörn und Norddeich wurde durch den MNO für die Dienste des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) verpflichtet.Vom Tage des Kriegsausbruchs an mußten alle aufgenommenen Nachrichten dem Marine‑Nachrichten‑Offizier vorgelegt werden, der sie an das OKM weiterleitete. Die Soldaten des Marine-Kommandos in Norddeich verrichteten zunächst nur Beobachtungsdienste. Da das OKM umgehend Nachrichten- Verbindung mit den Hilfskreuzern, den Versorgungsschiffen und den Blockadebrechern aufnehmen wollte, wurde die Betriebs- Leitung in Norddeich beauftragt, zu diesem Zweck Wellenpläne aufzustellen und ein Übermittlungsverfahren auszuarbeiten, das die Geheimhaltung des Inhalts verbürgte.

Norddeich wählte für die Übermittlung ein Verfahren, das sich aus dem üblichen zwischenstaatlichen Funkverkehr der Handelsschiffe herleitete. Da die Marinefunker mit diesem Verkehr nicht voll vertraut waren, wurden auf Vorschlag Norddeichs jedem dieser Schiffe zwei Handelsschiff‑Funker mitgegeben. Außerdem wurde das funktechnische Personal der Hilfskreuzer jeweils für sechs Wochen nach Norddeich abkommandiert, um sich über die Benutzung der Pläne und Übermittlungsverfahren zu unterrichten. 
 

Kurz soll hier noch auf die Durchführung des Funkverkehrs bei Norddeich Radio eingegangen werden, die Aussagen von Günther Lüken und Klaus Goritzki stimmen im Wesentlichen überein. Der Inhalt der militärischen Meldungen war natürlich durch den "M-Code" (Marine-Code) abgesichert. Die Schlüsseleinstellungen änderten sich zum Teil stündlich, aber mindesten täglich. Abhängig von der Tageszeit, Jahreszeit und den Ausbreitungsbedingungen erfolgten die Aussendungen auf verschiedenen Frequenzen nach einem bestimmten Hörbereitschafts- und Sendeplan.

Der stündliche Ablauf des Empfangs und Übermittlung der Nachrichten ist in der nebenstehenden Grafik ersichtlich. Zu den festen Programmzeiten wurde der Blindfunk von Norddeich Radio gestoppt und auf der eigenen Frequenz ("Schwebungsnull") die Meldungen der Schiffe empfangen. Die Schiffsmeldungen wurden verschlüsselt, als Kurzsignal und "blind" gestrahlt. Die Empfangsbestätigung erfolgte nicht unmittelbar, sondern erst im folgenden Blindfunk von Norddeich Radio. Der Inhalt dieses Blindfunks war vorwiegend militärisch, enthielt aber auch private Meldungen an Besatzungs- mitglieder von Angehörigen an Land.

Falls der Blindfunk nicht an die nächste Programmzeit anschloss, wurde die "Leerzeit" durch einen sogenannten "Füllfunk" ersetzt, d. h. es wurden fiktive Buchstabengruppen gestrahlt, um dem Gegner die Überwachung zu erschweren.

Kurz vor dem Auslaufen des ersten Hilfskreuzers entschloß sich das OKM jedoch kurzfristig, die Übermittlung der Nachrichten wieder auf das bei der Marine übliche Schwebungslückenverfahren umzustellen. Dieses Verfahren hatte, wie sich schon bald herausstellte, den großen Nachteil, daß fast jedes Schiff, das Verbindung mit Norddeich aufnahm, von manchmal sechs und mehr feindlichen Peilstellen geortet werden konnte. Außerdem erlaubte es dem feindlichen Beobachtungsdienst, die Frequenz und die Sendezeit der Übermittlung der Nachrichten von Norddeich festzustellen.

Jeder, der sich ein wenig mit der Funktechnik und dem Funkbetrieb befasst hat, wird feststellen, daß hier das Oberkommando der Marine einen verhängnisvollen Fehler beging. Zwar führte die Kriegsmarine für ihre Überwasserschiffe ab etwa Anfang 1942 den sogenannten „Nebenwellenfunk“ ein, d. h. die Schiffe arbeiteten auf anderen, täglich wechselnden  Frequenzen als die Marinefunkstellen an Land. Aber ausgerechnet die deutschen U-Boote, die die Hauptlast des Seekrieges trugen, mussten auf Befehl des BDU (Befehlshaber der U-Boote) bis ca. November 1944 mit dem „Schwebungslückenverfahren“ arbeiten, das bedeutete: U-Boote und Marinefunkstelle arbeiteten auf der gleichen Frequenz. Die „Huff-Duff-Geräte (Kurzwellen-Funkpeiler auf Schiffen) die schon ab 1941 probeweise auf britischen Einheiten verwendet wurden, waren ab 1943 auf allen Schiffen der Alliierten eingebaut. Man war somit nicht mehr auf weit entfernte Peilfunkstellen an Land angewiesen, sondern konnte von Bord im Kampfgebiet die deutschen U-Boote wirkungsvoll einpeilen und vernichten.

Es galt, eine neues Übermittlungsverfahren auszuarbeiten, das dem Gegner ein Anpeilen der deutschen Schiffe erschweren sollte. Die Betriebsleitung von Norddeich arbeitete ein solches Verfahren aus, das sich auch bewährte. Es sah u. a. vor, daß auf der Sendestelle Norddeich ein 150‑W‑Sender in jedem Frequenzbereich gemäß Plan ununterbrochen mit einem bestimmten Zeichen getastet wurde, um den Funkern an Bord der Schiffe die Ermittlung ihrer günstigsten Sendefrequenz zu erleichtern. Die 150-W-Sender wurden an Antennen betrieben, die denen an Bord der Schiffe ähnelte (Langdraht). Diese Sender wurden auch "Alfa-Sender" genannt, da sie als Schleife den Morsebuchstaben "Alfa" aussendeten. ( ..-.. ) Da die Hilfskreuzer ausschließlich im südlichen Atlantik, im Indischen Ozean und in der Südsee, also durchschnittlich 10 000 km und mehr von der Heimat entfernt, operierten, erleichterte ihnen diese Maßnahme die schnelle Übermittlung von Nachrichten außerordentlich.
 

Soldaten der Marine-Nachrichtentruppe, angetreten vor einer der Wohn-
baracken in Utlandshörn, die zwischen dem Hauptgebäude und dem Deich errichtet wurden. Vorne ganz links: Gefr. Goritzki, vorne ganz rechts Obergefr. Bartz.  (Aufnahme: Spätsommer 1942)
                                                                                                     

  Der kommandierende Marinenachrichten-Offizier, Kapt. z. See Rose, inmitten seiner Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften vor dem Hauptgebäude in Utlandshörn. Rechts ist der Haupteingang zu sehen.Die Männer in den grauen Uniformen sind "Marine-Landesschützen", die für die Bewachung der Gebäude und des Geländes abkommandiert wurden.
(Aufnahme: vermutlich von 1943)                              Fotos: Archiv NRO                     

Eine weitere Hilfe für die Schiffe auf See bedeutete es, daß während des ganzen Krieges täglich neun Stunden (und oft noch länger) in Norddeich Feldstärkemessungen von Sendern in allen Hochfrequenzbereichen durchgeführt wurden. Durch eine Auswertung der Ergebnisse war man in Norddeich also laufend über die Ausbreitungsbedingungen für die hohen Frequenzen im Bilde und konnte die Schiffe durch Schlüsselzeichen innerhalb der ständig laufenden CQ‑Schleife auf besonders gute oder besonders schlechte Sende‑ und Empfangsverhältnisse aufmerksam machen.  

Später stand Norddeich nicht nur mit den Hilfskreuzern in Verbindung, sondern wurde auch im Rahmen der Seekriegsführung bei Unternehmen der Flotte und der Unterseeboote zur Nachrichtenverbindung eingesetzt, ebenso wie die im ganzen europäischen Bereich arbeitenden Marine‑Funkstellen. Von Zeit zu Zeit gab das OKM bekannt, wie viele Signale und Funksprüche insgesamt von den Marine‑Funkstellen und Norddeich aufgefangen wurden und in welchem Umfang prozentual die einzelnen Funkstellen daran beteiligt waren. Dabei lag Norddeich mit seinen Berufsfunkern oft mit 40 v. H. und mehr an der Spitze, was einigen Beamten militärische Auszeichnungen einbrachte. Günter Lüken teilte mir mit -sehr interessant-, daß trotz des Kriegseinsatzes für die Kriegsmarine der zivile Funkverkehr Norddeich Radios nie ganz zum Erliegen kam. Es meldeten sich sehr oft Schweizer Hospitalschiffe bei Norddeich Radio, um sogenannte "Regierungstelegramme" abzusetzen. Auf die Namen dieser Schiffe befragt, konnte er sich allerdings nicht mehr daran erinnern.


Marine-Nachrichtensoldaten auf dem Deich vor der Empfangsfunkstelle Utlandshörn 1942. In der Mitte Klaus Goritzki. Rechts ein MG-Flakstand mit einem Podest für ein uraltes wassergekühltes Maschinengewehr aus dem 1. Weltkrieg.


Übrigens waren für Norddeich und Utlandshörn Ausweich‑Funkstellen vorgesehen, falls sie durch Feindeinwirkung ausfallen sollten. Eine Empfangsfunkstelle in Muiderberg bei Amsterdam, die während des Krieges ständig von Beamten aus Norddeich besetzt war, sollte Utlandshörn und eine Sendestelle in Kootwijk (Holland) sollte Norddeich ersetzen.

Günther Lüken und Klaus Goritzki bestätigten dies, da beide selbst während des Krieges für kurze Zeit nach Muiderberg abgeordnet wurden. Die technische Ausrüstung entsprach, was Empfänger usw. betraf, in Etwa der von Norddeich Radio (Utlandshörn) Er erinnerte sich, daß die Beamten der „Deutschen Reichspost“ in Holland Zivilkleidung trugen, zusätzlich aber auf dem Oberarm eine Armbinde mit der Aufschrift „Deutsche Wehrmacht“. Wahrscheinlich war dies eine Maßnahme um ihnen den Status eines Soldaten zu verleihen und sie unter den Schutz des deutschen Militärstrafgesetzes zu stellen.


Klaus Goritzki, 1942, kurz vor seiner
Kommandierung zu Norddeich Radio

In Norddeich wurden neben den militärischen Aufgaben die Sonderdienste wie Wetterdienst, Blindfunk usw. auf der Mittel‑ und Langwelle fortgesetzt., Auf der Sendestelle war noch Anfang 1940 ein 5‑kW‑Mittelwellensender errichtet worden, der von der Empfangsstelle aus fernbedient werden konnte. Der Mittel- und der Langwellensender mußten ab 1940 auf Befehl des MNO sofort abgeschaltet werden, wenn feindliche Flieger im Anflug waren. Man hatte erfahren, daß die Bombergeschwader bei ihren vielen Angriffen auf Emden und Wilhelmshaven in den ersten beiden Kriegsjahren diese Norddeich‑Sender zur Ermittlung ihres Standortes benutzt hatten.
Dazu muss noch erwähnt werden, daß etwa ab 1943 britische und amerikanische Bombergeschwader nahezu ungehindert über Ostfriesland und den ostfriesischen Inseln in großer Höhe in das damalige Reichsgebiet einflogen. Die auf den ostfriesischen Inseln stationierten Flakbatterien mit ihren 8,8 cm und 10 cm Geschützen konnten zwar Sperrfeuer schießen, aber die Flakgranaten , die weit unter den Bombergeschwadern explodierten, konnten die Bomber nicht gefährden. Erst im Landesinneren trafen die Bomber auf die wenigen deutschen Abfangjäger und konzentriertes Flakfeuer, wenn die Bomber zum Zielabwurf auf eine niedrige Höhe gehen mussten.
Klaus Goritzki, der während des Krieges eine Zeit als Marinesoldat bei Norddeich Radio diente,
berichtete mir folgendes:

An einem klaren Sommernachmittag im Juli/August 1942 überflog ein sehr großer Bomberverband aus südlicher Richtung kommend in großer Höhe Norddeich Radio. Deutsche Jäger griffen diesen Verband an, aus dem plötzlich ein einzelner Bomber ausscherte, ohne aber eine Trefferwirkung, wie Rauch oder Flammen, zu zeigen. Plötzlich öffneten sich 4 Fallschirme von Fliegern hinter dem Bomber, die aus der offensichtlich angeschlagenen Maschine ausgestiegen waren. Einer dieser amerikanischen Flieger landete ganz in der Nähe von Utlandshörn bei "Ulferts Höchte", wo sich nach dem Kriege die Peilfunkstelle befand. Über das Schicksal des amerikanischen Bombers und die drei anderen amerikanischen Flieger wurde nichts weiter bekannt. Ein Marinesoldat fuhr mit dem Motorrad zur Landungsstelle und barg den amerikanischen Flieger mitsamt Fallschirm, der sich offensichtlich beim Absprung oder Landung eine Verwundung am Bein zugezogen hatte und sich nur mit Hilfe von 2 Marinesoldaten humpelnd fortbewegen konnte. Der Flieger wurde fürsorglich in einer Einzelkammer eines Maaten (Uffz.) in der Baracke der Mariner untergebracht, sogar die schon geschlossene Küche wurde wieder geöffnet um dem Flieger eine warme Mahlzeit zukommen zu lassen. Währendessen wurde die Polizeistation in Norden über die Gefangennahme informiert.



Klaus Goritzki (80) erinnert sich


     "Holzturm",  Rundempfangsantenne 1935 - 1976

Bald darauf erschien ein Kleinlaster mit 2 bewaffneten Polizisten, die den amerikanischen Flieger zum Auto trieben, obwohl er sich ohne Hilfe mit seinem verletzten Bein kaum bewegen konnte. Die empörten Marinesoldaten machten die zwei rüden Polizisten lautstark darauf aufmerksam, daß dieser Mann nicht gehfähig sei. Daraufhin richtete ein Polizist seine Maschinenpistole auf die Marinesoldaten und sagte: "Wenn Sie noch ein Wort sagen, können Sie gleich mitkommen".

 

Natürlich beobachteten sich die englischen und die deutschen Küstenfunkstellen sehr genau. In den ersten Kriegsjahren wurden auch mehrmals gegenseitig Nachrichten über abgeschossene Flugzeuge ausgetauscht ‑ natürlich nur auf Befehl höchster Kommandostellen, aber unter Wahrung aller funk‑kollegialen Formen. Ein Beispiel für die Fairness, mit der solche Fälle damals (noch) behandelt wurden, sei hier angeführt:

Über Frankreich war der berühmte englische Flieger des 1. Weltkrieges, Wing Commander Douglas Bader, abgeschossen worden. Beim Absprung mit dem Fallschirm war seine Beinprothese unbrauchbar geworden Norddeich gab diese Nachricht an die englische Station Humber Radio und fragte gleichzeitig an, ob die Zusendung einer Ersatzprothese möglich wäre.  Nach einiger Zeit meldete sich Humber Radio mit der Nachricht, daß man eine Ersatzprothese für Commander Bader beschafft hätte; sie würde mit einer britischen Maschine nach Frankreich geflogen und dort mit dem Fallschirm abgeworfen werden. Humber beschrieb den Typ der Maschine, gab die Route und die Flugzeit an und bat um deutschen Jagdschutz. Das Oberkommando der Wehrmacht gab über Norddeich sein Einverständnis zu dieser Aktion erster Hilfe,, bestätigte nochmals Uhrzeit, Flugroute, Abwurfstelle und teilte die Typen der beiden deutschen Flugzeuge mit, die den Geleitschutz der englischen Maschine auf dem Wege vorn Kanal zur Abwurfstelle und zurück übernehmen sollten. 

Zum Schutz gegen feindliche Fliegerangriffe hatten bei allen drei Funkstellen Flakbatterien leichten Kalibers Stellung bezogen. Wie mir Herr Friedrich Janssen mitteilte, handelte es sich bei der Sendefunkstelle Norddeich  zunächst um 3 Solo-Geschütze 2-cm-Flak-38, die im Herbst 1943 durch Vierlingsgeschütze desselben Kalibers ersetzt wurden. Bei der Sendefunkstelle Norddeich ist man seines Wissens niemals zum Schießen auf gegnerische Flugzeuge gekommen.
Bei der Empfangsfunkstelle Utlandshörn waren nach Information von Klaus Goritzki eine 3,7-cm-Doppelflak, eine 2-cm-Vierlingsflak und ein Scheinwerfer postiert. Bedient wurden diese Waffen von Soldaten der Marineflak.
Ein einziges Mal kam während seiner Dienstzeit die Flak zum Einsatz: Im Herbst 1942 kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurde ein  einzeln fliegender, anscheinend schon beschädigter Bomber, aus  Richtung Emden kommend, von einem deutschen Nachtjäger attackiert. Als der Bomber in niedriger Höhe, ca. 300 - 400 m hoch, über die Empfangsfunkstelle flog, wurde er zusätzlich von der 3,7-cm-Doppelflak beschossen und zweifelsfrei getroffen. Der Bomber stürzte später in die Nordsee. Es soll dann später Differenzen zwischen der Luftwaffe und der Marineflak gegeben haben, weil man sich nicht einigen konnte, wem der Abschuss zugesprochen werden sollte.

Bei der Empfangsfunkstelle Utlandshörn ergab sich im Sommer 1944 eine so günstige Gelegenheit zum Schießen, daß man sie nicht vorbeilassen konnte, als nämlich ein etwa 15 t schwerer Wal sich in das seichte Wasser des Wattenmeeres verirrt hatte und nicht mehr ins freie Meer zurück schwimmen konnte. Die Zerlegung dieses fast neun Meter langen Tieres brachte eine willkommene Erhöhung der Fleisch‑ und Fettrationen für die Männer in Utlandshörn. Nur die Geschützführer der Flak-Batterie kamen nicht in den reinen Genuß dieser Zusatzkost: Sie mußten lange überlegen, wie sie den Verbleib der abgefeuerten Geschosse ihrer vorgesetzten Dienstelle nachweisen sollten.

Einige Zeitzeugen wollen wissen, daß dieser Wal anfangs als britisches U-Boot identifiziert wurde und nur deshalb das Feuer auf ihn eröffnet wurde. Überliefert ist auch, dass alle Personen, die in den „Genuss dieser Zusatzkost“ kamen, tagelang unter Durchfall litten. Diese Episode entbehrt nicht einer gewissen Komik! 
Die Bewachung der Empfangsfunkstelle Utlandshörn, der Sendefunkstelle Norddeich und des Senders Osterloog wurden von  Marine-Landesschützen durchgeführt, meistens älteren Männer zwischen 50 bis 60 Jahren, die zum Teil schon im 1. Weltkrieg gedient hatten. Sie trugen feldgraue Uniformen mit Abzeichen und Knöpfen der Marine.
 

Der äußerst schneereiche und kalte Winter 1941/42 machte auch dem Personal der Hauptfunkstelle schwer zu schaffen. Die Straße zwischen Norden und Utlandshörn war durch Schneeverwehungen bis zu 1,5 m Höhe unbefahrbar geworden. Die Ablösung der Wachen wurde immer schwieriger. Die Beamten brauchten für den Fußmarsch über die 8 km lange Strecke drei Stunden und mehr. So wurde die tägliche Ablösung eingestellt, die Beamten wurden aus der Küche des MNO verpflegt und versuchten, die knapper werdenden Rationen dadurch aufzubessern, daß sie von den benachbarten, Bauernhöfen Milch holten. Mehrmals versuchte man, mit Hilfe der Einwohner von Westermarsch und der am Deich liegenden militärischen Einheiten die Straße wieder freizuschaufeln, aber es genügte bei den steifen Ostwinden eine Nacht, um sie wieder zuzuwehen. Nach etwa acht Tagen hatte man einen Pferdeschlitten besorgt, der die Beamten wenigstens alle 48 Stunden zur Ablösung fuhr.

 


Ein ganz seltenes Dokument:  Röhrenauslagerung bei Norddeich Radio. Die
Verfügung wurde wieder rückgängig gemacht.


                       Wer kann es lesen ?                Zur "Übersetzung" bitte hier klicken

Anfang April 1945 wurden bei jeder der drei Funkstellen etwa 1000 kg Sprengstoff eingelagert. Er bildete in den letzten Wochen vor Kriegsende wegen der lebhaften Tätigkeit der Tiefflieger eine ständige Gefahr für die Hauptfunkstelle. Auf Drängen der Betriebsleitung ließ der MNO den Sprengstoff etwa 14 Tage vor Kriegsende in ein Lager in der Nähe von Norden schaffen, wo er später durch die Unvorsichtigkeit einiger Soldaten explodierte und in der Stadt großen Glasschaden anrichtete.

Dies ist die offizielle Darstellung von 1957.
Ganz anders erinnert sich ein ehemaliger Soldat, der mit anderen Kameraden den Sender Osterloog bewachte, in einem Brief:
"Am 07.05.1945 landeten wir im Internierungslager Tidofeld, da waren auch all die ausgebauten Sprengladungen von Brücken und unserem Sender gelagert. Da hatten sich am 08.05. einige Jungens vom Werwolf herangeschlichen mit einer Panzerfaust und warfen das Ding in die lagernden Sprengladungen und das Lager flog mit Getöse in die Luft, und viele von uns, die glaubten nun bald wieder zu Hause zu sein, mußten durch diesen Bubenstreich noch ihr Leben lassen. Wir hatten außerdem die Nacht kein Dach über dem Kopf. Das ist allerdings für mich eine traurige Erinnerung. "

 

Als der Krieg zu Ende ging, stand die Front etwa 30 km südwestlich von Norddeich. Kurz vorher waren wichtige Ersatzteile von Sendern, Schaltskizzen, Netzersatzanlagen sowie sämtliche Reserve‑Empfänger und anderes Material zum Postamt Sulingen bei Bremen ausgelagert worden; dort fielen sie dem Gegner in die Hand. Norddeich Radio mit seinen drei Funkstellen war bis zuletzt jedoch voll einsatzfähig. 

Am 6. Mai 1945 rückten britische Truppen in die Stadt Norden ein und besetzten gleichzeitig die Sendefunkstelle Norddeich und den Rundfunksender Osterloog. Von der Empfangsstelle in Utlandshörn mit der Kommandostelle des MNO hatten die Engländer zunächst keine Kenntnis. Utlandshörn unterhielt mit den beiden anderen Funkstellen trotz der Besetzung ununterbrochene Telephonverbindung. Erst am 12. Mai wurde auch die Empfangsstelle besetzt. 
Fritz Janssen zitiert einen Zeitzeugen: "
Die Briten hatten zunächst die Sendefunkstelle Norddeich besetzt und dem Personal verboten, die Sender weiter zu betreiben. Als sie dann später sahen, daß doch wieder einige Sender liefen und die Glimmlampen an den Frontplatten der Sender (HF-Ausgänge) im Rhythmus von Morsezeichen flackerten, fragten sie nach der Ursache und erhielten die Antwort, daß die Sender von der Empfangsfunkstelle und Betriebszentrale Utlandshörn fernbedient ein- und ausgeschaltet und getastet würden. Daraufhin zerstörten sie die Röhren der Sender und fuhren nach Utlandshörn."

Den letzten Befehl einer deutschen militärischen Stelle erhielt Norddeich am 8. Mai 1945. Der deutsche Befehlshaber übermittelte der Hauptfunkstelle eine Anweisung der britischen Navy, wonach Norddeich einen Funkspruch an alle in See befindlichen deutschen Kriegs‑ und Handelsschiffe senden und ihre Rückführung in deutsche und englische Häfen lenken sollte. 

Dieser Befehl konnte nicht mehr ausgeführt werden, weil am Tage zuvor ein britischer Major in der Sendestelle den Netzschalter geschlossen und das Wiedereinschalten bei Todesstrafe verboten hatte. Alle Bemühungen, die für die Stromabschaltung verantwortliche britische Einheit ausfindig zu machen, waren erfolglos. Alle britischen Kommandostellen in Norden und auch in Emden erklärten sich für nicht zuständig. Auch britische Marine‑Offiziere, die am 10. Mai in Norddeich eine gründliche Suche nach Akten unternahmen, lehnten die Wiedereinschaltung des Netzschalters ab. 

Der Dienst wurde reduziert fortgesetzt und bestand hauptsächlich aus Pflegearbeiten. Nur auf der Empfangsstelle wurde weiter die Seenotwelle beobachtet; dieser Dienst ist nie unterbrochen worden.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Am 2. Mai mußte das Personal die Sendefunkstelle Norddeich verlassen, weil ein Schwarzsender gesucht wurde. Am 27. Mai besichtigten der Kommandeur und Offiziere der I. Field Broadcasting Unit (FBU) alle drei Stationen.

Über eine Wiederaufnahme des Funkverkehrs war von keiner Stelle etwas zu erfahren. Stattdessen tauchten Ende Juni Gerüchte auf, daß die Empfangsstelle Utlandshörn und die Sendestelle Norddeich gesprengt werden sollten. Anfang Juli erschienen Air‑Force‑Offiziere in Norddeich, um Sender bzw. Senderteile abzumontieren. In der Woche darauf sollten die beiden Funkstellen gesprengt werden. Am 12. Juli fragte die Oberpostdirektion Bremen wegen einer anderwärtigen Verwendungsmöglichkeit des Personals in Norddeich an und bestätigte, daß mit einer Wiederaufnahme des Betriebes nicht mehr gerechnet würde. Am 15. Juli ging ein Fernschreiben der Oberpostdirektion ein, wonach zum 16. Juli die eine Hälfte des Personals zum Bauamt Bremen, die andere Hälfte zum Bauamt Oldenburg abgeordnet werden sollte.

Eine Stunde später traf ein britischer Oberst in Norddeich ein, der erklärte, daß die Funkstelle nicht gesprengt, sondern umgehend wieder in Betrieb genommen werden solle. Das gesamte Personal wurde zur Sendestelle beordert, um aufzuräumen und instand zu setzen. Denn während der Zeit der Abwesenheit waren starke Zerstörungen an fast allen Sendern vorgenommen worden. Die große Senderhalle lag voll Glas, zerstörten Instrumenten und Sender‑Einzelteilen. Aus den Ausweichlagern bei Leer/Ostfriesland und Oldenburg wurden Röhren herangeschafft. Nach etwa acht Tagen meldete Norddeich dem Direktor der Radio Section bei der P & T Branch, Control Commission for Germany, mit dem Sitz in Lübbecke (Westfalen), daß der Sender Nr. 1 und vier weitere Kurzwellensender betriebsfertig seien. Am Tage darauf übernahm ein britischer Leutnant als British‑Officer Commanding (BOC) die Leitung der Hauptfunkstelle und richtete sein Büro in der Empfangsstelle in Utlandshörn ein. In den nächsten Monaten wurde an der Instandsetzung der Sender gearbeitet, die gute Fortschritte machte. Allerdings konnte Norddeich zunächst seine früheren Aufgaben im Seefunkdienst noch nicht wieder übernehmen.

Die ersten beiden Sender, die fertiggestellt wurden, waren die 20‑Kw‑Kurzwellensender Nr. 2 und 5. Mit ihnen wurden Anfang August 1945 Hellschreiber‑ und Telephonie‑Versuche mit London durchgeführt.  Anschließend wurden sie für den "Point to Point News Service“ zwischen Hamburg und London eingesetzt

Im Laufe des Monats August 1945 trafen vier fahrbare 5‑kW‑Kurzwellensender der ehemaligen deutschen Kriegsmarine und Anfang September ein fahrbarer Rundfunk‑Langwellensender von 20 kW in Norddeich ein. Der Direktor der Radio Section ordnete den Ausbau des alten Langwellensenders Nr. 1 an, der in den langen Jahren seiner Tätigkeit allen Schiffen auf See unter dem Beinamen "Anna" so gut bekannt geworden war. An seiner Stelle wurde der fahrbare Sender stationär eingebaut und mit ihm am 5. Oktober der Hellschreiberdienst des "German News Service" auf der Frequenz 125 kHz aufgenommen.

 Auch die vier Kurzwellensender wurden ausgebaut. Ende September 1945 wurden die Sender Nr. 3 (2190 kHz),  Nr. 10 (3015 kHz) und Nr. 11 (10050 kHz) nach Elbe‑Weser‑Radio (Cuxhaven) durchgeschaltet und von dort getastet.

Ende Oktober 1945 waren von den früheren elf Sendern der Hauptfunkstelle schon sieben wieder in Betrieb genommen worden, Ende November 1945 arbeiteten folgende Sender für die Besatzungsmacht:

101 News Broadcast

102 Point to Point German News Service

103 Shore Service

108 Commercial Marine Service

109 (safety wave)

110 Shore Service

111 German mine sweeping Service

112 Point to Point German News Service.

 Die Empfangsstelle in Utlandshörn wurde für die Beobachtung der Mittelwellen und englischer Amateursendungen eingesetzt. Nach wie vor wurde die Seenotwelle beobachtet.

Das technische Personal der I. FBU wurde im Laufe der Monate Oktober und November 1945 nach Hamburg zurückgezogen, und das deutsche Personal arbeitete, unter der Leitung des BOC, wieder unter eigener Verantwortung. Die britische Dienststelle wurde im Mai 1946 zurückgezogen. Von diesem Zeitpunkt an lag die Leitung der drei Funkstellen von Norddeich wieder in deutscher Hand.