T/S "Anna Katrin Fritzen"
 

T/S Anna Katrin Fritzen, Rufzeichen: DDQG,
11.969 BRT. In Dienst 06.11.58 in Bremen bei AG
Weser, verkauft 1973 nach Griechenland als "Katrin".
18.02.77 Abbruch in Bilbao, Spanien
 Eigene Fahrtzeit: 02.03.67 - 09.04.67  und  
                    01.10.69 - 16.06.70


 

 

Eine typische DEBEG-Station der 50er und 60er Jahre. Mitte rechts unten: Autoalarmgerät, darüber der KW-Sender Telefunken S526, links daneben der MW-Hauptsender Telefunken S519, ganz rechts unten der Notempfänger Siemens E66a.

Die "Anna Katrin Fritzen" war mein drittes Schiff als Funker, ein reines Massengutschiff, ursprünglich speziell für die Fahrt auf den "Großen Seen" geplant. Dieses Schiff war ein Turbinenschiff, was schon damals bei der deutschen Handelsmarine selten war. Beeindruckend die Fahrgeräusche, außer einem leisen Pfeifen war von der Turbine nicht zu hören. Dafür war das Verhalten in See nicht berauschend. Wenn das Schiff voll mit Erz abgeladen war, der Schwerpunkt also ziemlich tief lag, reagierte das Schiff wie ein "Stehaufmännchen", - stets nach Backbord oder Steuerbord rollend, auch wenn nur eine leichte Dünung herrschte. Am schlimmsten war es , es muss im März 1967 gewesen sein, auf der Reise von Port Cartier in Kanada nach Rotterdam. In der Nähe von Neufundland kamen wir in einen Orkan mit Windstärke 11 - 12. Das Schiff holte nach jeder Seite bis zu 40 Grad über, bis der Kapitän beidrehen ließ.

 
Links unten , verdeckt, der 
bekannte Hauptempfänger 
Siemens E566. Darüber der Grenzwellen-Sender  Lorenz 
S509. Auf dem Tisch eine elektronische Morsetaste aus 
Japan von "Dentsu Seiki", die 
noch heute voll funktionsfähig ist.

Eine Schiffspresse-Aufnahme mit der Schreibmaschine war unmöglich, weil der Wagen der Schreibmaschine beim Rollen dauernd aus der Schiene hob. Anschließend riss noch die Hauptempfangsantenne ab, aber die klarierte ich erst, als das Wetter sich beruhigte. An diesen Sturm werde ich mich noch lange erinnern. Auf der "Anna Katrin Fritzen" habe ich eigentlich die schönsten Reisen gemacht, sie brachten mich nach Australien, in die Karibik, (Virgins Islands) in den U.S.-Golf (Houston, New Orleans und Mobile), Florida (Jacksonville), nach Mexiko (Coatzacoalcos) dann durch den Pazifik von Australien zurück nach Portland (Oregon). Auf diesem Schiff ereilte mich dann etwas, was schon lange überfällig war: Die Äquatortaufe! Leichtsinnigerweise hatte ich an Bord verlauten lassen, dass ich schon etliche Male "ungetauft" über den Äquator gefahren war.

 
Deutlich ist hier zu sehen, wie 
eng es in diesem Funkraum war.


Das war etwas für das Tauf-Komitee. Ein Funker und dann noch ungetauft über die "Linie", einfach unglaublich !  Aber mehr dazu auf der Seite Äquatortaufe.