M/T "Seestern"
 
 

 
M/T Seestern, Rufzeichen DABF, 20.301 BRT
In Dienst 11.10.54 in Stavanger als norw. "Bergeland", Verkauft 1968 nach Somalia als "Friedland" , 02.03.76 Abbruch in Mansan, Korea
Eigene Fahrtzeit: 01.10.66 - 04.02.67

Der Tanker Seestern war damals (1966/1967) im Besitz des Kaufhauskonzerns Helmut Horten und wurde von der Reederei  Fritzen in Emden bereedert. Das Schiff wurde 1954 in Hamburg gebaut, und fuhr ursprünglich unter norwegischer Flagge. Nach der „Marie Horn“ hatte ich das Gefühl auf ein riesiges Schiff zu kommen. Tatsächlich war aber diese Tankergröße zu jener Zeit schon „Standard“. Ich stieg damals in Dünkirchen ein, und machte mehrere Reisen Persischer Golf  - Europa und eine Reise Persischer Golf nach Singapur. Die Unterbringung auf diesem Schiff war schon für damalige Verhältnisse komfortabel: Wohnraum, Schlafraum und eigene Dusche mit WC waren vorhanden. Das Schiff war an die britische „BP“ verchartert. Die Reiseorder kam stets über Funk aus London, so wurde Portishead Radio zu meiner „Hauptfunkstelle“, mit der ich überwiegend positive Erfahrungen machte. Zu diesem Zeitpunkt dürfte Portishead Radio eine der größten Küstenfunkstellen gewesen sein Der Sammelanruf (TFC LIST) dauerte in der Regel auf Telegrafiefunk mindestens eine halbe Stunde, nach Verbindungsaufnahme erhielt ich in der Regel „QRY 10 „ oder sogar „QRY15“ (Sie sind an 10. oder 15. Stelle) Zum Glück stand ich mit meinem Rufzeichen nach dem Alphabet ziemlich vorne ( DABF) und brauchte mir nicht den ganzen Sammelanruf anhören.
 
Links der Redifon-Hauptempfänger "R50M"
(Dank an Allan Headley für die Information !) Im Hintergrund rechts an der Wand der Notsender.
Die Funkstation der „Seestern“ war akzeptabel. Soweit ich mich erinnern kann, war ein kombinierter KW/GW und Mittelwellen-Sender mit 400 Watt der Firma „Standard Radio“ vorhanden. Neben der üblichen Ausrüstung wie Notsender, Notempfänger und Autoalarmgerät hatte ich als Hauptempfänger einen „Redifon R50M“.
Dieser Empfänger hatte keine Feinabstimmung in kHz, sondern eine Dezimal-Skala von 0 – 100 für alle Bandbereiche. 
Wenn die Frequenzen bekannt waren, konnte man sich eine Markierung mit dem Stift machen, - unangenehm wurde es nur, wenn Portishead Radio eine Arbeitsfrequenz anwies, die noch nicht markiert war. Wenn dann auch noch keine „VVV-Schleife“ auf dieser Frequenz lief, konnte man das QSO (Verbindung) gleich abschreiben und einen neuen Anruf starten..

Mittelwellen-Abstimmung. Der MW-Sender war nicht gequartzt, sondern war auf seinen Frequenzen gerastet. Links davon der Notsender, darüber der Antennen-Wahlschalter mit den damals schon veralteten Messerkontakten

Wartungsarbeit am Hauptsender. Links der Mittelwellen-Einschub, in der Mitte der Grenzwellen-Einschub, rechts der Kurzwellen-Einschub. Darunter die Spannungsversorgung