3.Die Handschrift musste einwandfrei zu lesen sein.
All diese Voraussetzungen erfüllte eine Funkerin eines Schiffes einer Reederei in Hamburg, es muss so gegen Anfang der 80er Jahre zur Weihnachtszeit gewesen sein. Ich war ja zu diesem Zeitpunkt bei Norddeich Radio und weiß genau, dass es eine „YL“ war, weil ich vorher mit ihr oft auf der Telefonie gearbeitet hatte. Aber das war zu damaliger Zeit nichts Ungewöhnliches, es fuhren viele Funkerinnen zur See.
Sie hatte etwa 20 Telegramme für Norddeich Radio vorliegen. Nach Empfang und Bestätigung des ersten Telegramms gab ich: „PSE QSG MIT KLEINER PAUSE“ (Bitte übermitteln Sie die Telegramme in Reihe mit kleiner Pause zwischen Ende und Anfang) Das ignorierte sie, denn nach Telgramm Nr. 2 wartete sie auf QSL (Empfangsbestätigung). OK, jetzt gab ich die Gruppe etwas akzentuierter:
„QRV PSE Q S G K“ Das brachte auch nichts, deshalb gab ich die Gruppe jetzt zweimal:
„QSG Q S G„ . Jetzt trat eine längere Sendepause ein – wahrscheinlich wurde jetzt das „Handbuch Seefunk“ gewälzt, um Klarheit über „QSG“ zu erlangen. Anschließend begann sie mit der Übermittlung von Telegramm Nr. 4. Entspannt lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück, jetzt schien alles geklärt zu sein. Nichts da! Am Ende der Übermittlung wieder Pause mit Warten auf Empfangsbestätigung.
Also da half nur
noch Klartext: „ Bitte übermitteln Sie die Telegramme in Reihe: Eins
nach dem anderen“. Nach kurzer Pause kam folgende Antwort, auch im Klartext:
„ Ja, ich übermittle doch schon dauernd ein Telegramm nach dem anderen“.
Dieser (weiblichen
?) Logik konnte ich mich nicht verschließen. Der Verkehr wurde weiter
ohne QSG abgewickelt.
Der Grund lag einwandfrei bei mir, weil ich mich nicht eindeutig an der Taste ausdrücken konnte, oder ??...